Serie über die Hofer Straßen

01. Dezember 2023

Layritzstraße, Johann-Weiß-Straße, Klösterleinsweg

Heute wollen wir besonders die Namensgeber von zwei Straßen im „Baugenossenschaftsviertel“ in den Blick nehmen, die durch die Häuser der Baugenossenschaft Hof geprägt sind. Beide waren Pfarrer und Rektoren des Hofer Gymnasiums.

Die Layritzstraße wurde im Jahr 1911 nach Magister Johann Christoph Layritz benannt. Dieser wurde 1655 in Hof geboren. Layritz besuchte die Gymnasien in Hof und Bayreuth und studierte dann Theologie in Jena und Weimar. 1681 wurde er Konrektor des Hofer Gymnasiums, 1687 Rektor. Anschließend wurde er als Professor nach Bayreuth berufen, wo er jedoch nur ein Jahr blieb. Nach einer Zeit als Pfarrer in Selb wechselte er schließlich 1704 nach Wunsiedel, wo er bis zu seinem Lebensende 1731 Superintendent (das entspricht der Rolle eines Dekans) war. Mit über 50 Druckschriften (lateinisch verfasst, von Dr. Ebert übersetzt) gilt Layritz auch als Stadtchronist. Er hinterließ die Gliederung einer Stadtchronik, die sein Nachfolger noch fortführte, die aber letztlich unvollendet blieb.

Dieser Nachfolger des Stadtchronisten Layritz war Johann Christoph Weiß. Er wurde 1663 in Naila geboren und starb 1725 in Hof. Die Johann-Weiß-Straße bekam 1933 diesen Namen, vorher hieß sie Heinrich-Heine-Straße. Der Grund für die politisch motivierte Umbenennung war, dass Heine Jude war und ein solcher Straßenname dem „deutschen Volksempfinden“ nicht entsprach. Weiß besuchte das Gymnasium in Hof und studierte in Leipzig und Wittenberg. Anschließend arbeitete er als Pfarrer in Hof und in Selb. 1687 wurde er Konrektor, 1691 Rektor des Hofer Gymnasiums. Als Chronist machte er sich besonders um die Geschichte der Schule und um die Hofer Kirchengeschichte verdient. 1695 wechselte er wieder in den Kirchendienst, wo er bis zu seinem Tod verblieb. Er wurde in einer Gruft in der Lorenzkirche bestattet.

Ergänzen wollen wir noch den Klösterleinsweg, in dem die Baugenossenschaft seit Anfang der 1980er-Jahre vertreten ist. Die Straße erhielt 1964 ihren Namen, der jedoch keinen Bezug zu den im Mittelalter in Hof existierenden Klöstern der Klarissen und Franziskaner hat. Diese lagen ja im Geviert, das heute durch Lessingstraße, Sigmundsgraben, Theaterstraße und Klostertor abgegrenzt ist. Der seit 1964 Klösterleinsweg genannten Straße liegt vielmehr eine falsch wiedergegebene Flurbezeichnung zugrunde: In älteren Überlieferungen handelte es sich hier um den „Glöslaberg“ bzw. den „Klötzlaberg“. Manchmal geht im Leben eben auch was daneben ...

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